Wettbewerbserfolg - 2.Preis für den Wettbewerbsbeitrag in Raubling

Wettbewerbserfolg - 2.Preis für den Wettbewerbsbeitrag in Raubling

2. Preis

Wettbewerbserfolg „Neubau Kommunaler Wohnungsbau mit Freianlagen in Raubling“

Für unseren Auftraggeber SESA - Schilling Escher Steinhilber Architekten PartGmbB durften wir einen Beitrag für den kommunalen Wohnungsbau in Raubling entwickeln – mit einem überzeugenden Konzept:

Drei Höfe – eine neue Nachbarschaft.
Aus der ortstypischen Siedlungsstruktur entsteht ein zeitgemäßes, sozial vernetztes Quartier mit drei hofartig organisierten Gebäudegruppen. Der Entwurf setzt auf klare Erschließung, grüne Höfe und nachhaltige Holz-Hybridbauweise.

Ein Ort mit Identität, Gemeinschaft und Weitblick – buchstäblich.ur

Zum Wettbewerbsbeitrag: Neubau Kommunaler Wohnungsbau mit Freianlagen in Raubling

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit der Baukörpersetzung ist eine Struktur gefunden, die sich von der Maßstäblichkeit und der Körnung sehr gut in die bestehende Siedlung einfügt. Die Abfolge von drei L-förmigen sich nach Osten öffnenden Gebäudegruppen und die differenzierte Höhenentwicklung der Baukörper im Wechsel von 3-geschossigen Gebäuden in Ost-West-Richtung und 2-3 geschossigen Gebäuden in Nord-Süd Richtung mit der niedrigeren Seite als direktes Gegenüber zu den Bestandsgebäuden der Siedlung zeigt einen feinfühligen Umgang mit dem Bestand. Die Erschließung vom Holzbreitenweg mit dezentral und direkt den Gebäudegruppen zugeordneten Parkbereichen fügt sich gut in die städtebauliche Struktur ein und führt zu kurzen Wegen. Durch die Aufteilung der erforderlichen Stellplätze in verträgliche Einheiten und die einhüftige Anordnung mit teilweise wasserdurchlässigen Belägen entstehen angenehm proportionierte Räume, die eine Durchlässigkeit und Durchwegung in Ost-West-Richtung gewährleisten. Ob sie die beschriebene Qualität als Aufenthaltsbereich erreichen, wurde kontrovers diskutiert. Einfache, klare Baukörper mit ruhigen Satteldächern greifen regionale aber vor allem auch identitätsprägende Merkmale der Siedlung auf. Asymetrische Dachformen wie im Holzacker (sanierte Häuser), Rundbögen und die Differenzierung der Fassade mit verputzten Flächen im Erdgeschoss und Holzverkleidung in den oberen Geschossen stellen in der Gestaltsprache einen überzeugenden Zusammenhang zur Siedlung her. Eine in Nord-Süd Richtung verlaufende Durchwegung bindet alle Hauszugänge ein. Durch die Verbindung jeweils zweier Gebäude (über Brücken) kommt der Entwurf mit drei vertikalen Erschließungskernen aus, die Wohnungen sind über Laubengänge gut erreichbar. Der vorgeschlagene Wohnungsmix ist ausgewogen, zusätzlich ermöglichen Schalträume flexible Wohnformen ohne weitere Umbaumaßnahmen. Die Anordnung der kleineren Wohnungen Richtung Holzbreitenweg und die Orientierung der größeren Familienwohnungen zu den schützenden Höfen ist überzeugend. Insgesamt sind die Grundrisse mit durchgesteckten Wohnungen räumlich gut ausgearbeitet. Die Orientierung der Küchen und Essbereiche zum Laubengang fördert die Kommunikation, die Individualräume sind zur privaten Seite ausgerichtet. Auch die Anordnung der Abstellräume im Dachgeschoss der niedrigeren Baukörper sowie die Platzierung des Hausanschlussraums im Untergeschoss in Verbindung mit der Aufzugsunterfahrt stellen durchdachte Lösungen dar. Eine Wirtschaftlichkeit ist zum einen durch die geringe Anzahl der vertikalen Erschließungskerne und die Wiederholung ähnlicher Gebäudetypen gegeben, die ein modulares Bauprinzip und eine bedarfsgerechte Anpassung sowohl im Neubau als auch späteren Ausbau ermöglichen. Die Holzhybridbauweise mit kurzen Spannweiten im Holzrahmenbau stellt eine ressourcenschonende, kostenoptimierte Konstruktion mit hoher baulicher Qualität dar. Die drei Höfe sind nach Osten zur Landschaft geöffnet und geben in ihrer unterschiedlichen Ausgestaltung den jeweiligen Wohnhäusern eine eigene Identität. Positiv hervorzuheben ist, dass die Höfe in Nord-Süd Richtung miteinander verbunden sind. So bieten sie nicht nur Platz für die Hausgemeinschaft sondern ermöglichen auch eine gute Nachbarschaft innerhalb der Siedlung. Die Grünräume der Höfe sind intelligent durch die Positionierung von überdachten Fahrradabstellplätzen von den Parkplätzen abgegrenzt. Die Qualität bei der Gestaltung und Materialwahl der Erschließungsflächen ist nur schematisch dargestellt. Ihre Ausformulierung wird entscheidend die Freiraumqualität der Siedlung prägen. Der hohe Versiegelungsgrad in den Ost-West-orientierten Stellplatz- und Gemeinschaftsflächen wird kritisch gesehen. Im Westen stehen lediglich begrenzt Grünräume zur Verfügung, die in einem schmalen Streifen entlang der Straße vor den Gebäuden angeordnet sind. Durch die schöne Ausgestaltung der Westfassaden mit dem Angebot von Loggien und Balkonen, wirken die Gebäude jedoch nicht abweisend gegenüber dem bestehenden Quartier. Es sind nur begrenzt Baumpflanzungen in den Höfen sowie über den Stellplatzflächen vorgesehen. Ihre Standorte scheinen allerdings durchdacht gewählt. Auf den Höfen sind Retentionsflächen möglich jedoch nicht dargestellt.

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